Geschichte

Das Dorf Höningen in seiner aktuellen Form entwickelte sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts aus einem ursprünglichen Weiler. Keimzelle war im Mittelalter das namengebende Chorherrenstift St. Peter Höningen der Augustiner. Es wurde um 1120 vom leiningischen Grafen Emich II. († vor 1138) drei Kilometer südlich seiner Stammburg Leiningen gegründet. Die örtliche Jakobskirche ist nur wenig jünger als das Kloster. Dieses wurde 1569 im Zuge der Reformation aufgegeben. Nachdem die Gebäude des Klosters kurze Zeit später bei einem Feuer fast vollständig niedergebrannt waren, ließ Graf Philipp I. von Leiningen (1527–1597) sie teilweise wieder aufbauen, um darin eine Lateinschule einzurichten. Aus dieser ging später das heutige Leininger- Gymnasium in der 10 Kilometer entfernten Kleinstadt Grünstadt hervor.

Höningen - seine Geschichte und Altertümer

Graf Emich 2. von Leiningen und seine Gemahlin Alberat hatten um 1120 in der Nähe ihrer Stammburg Altleiningen das Kloster Höningen gegründet, dass sie reich mit Gütern beschenkten. Dem "Nutzrecht" zufolge mussten die Grafen und ihre Dienerschaft in einer eigens dafür eingerichteten Klosterschänke bei allen häufigen Besuchen frei bewirtet werden. Im Laufe der Jahrhunderte erlangte das Kloster, das mit Augustiner- Chorherren besetzt war, besonders durch Schenkungen frommer Leute großen Reichtum. Die Einführung der Reformation in den Leininger Landen führte 1569 unter Graf Philipp I. zu Leiningen-Westerburg zur Auflösung des Klosters, dessen Verwaltung schon seit 1550 einem weltlichen Klosterschaffner übertragen worden war. Am 7.März 1569 verwandelte eine Feuersbrunst die Gebäulichkeiten des Klosters samt Klosterkirche in einen Aschehaufen. In den wiederaufgebauten Klostermauern eröffnete Graf Philipp I. 1573 eine lateinische Schule, die jedoch infolge der Wirrnisse des Dreißigjährigen Krieges 1626 wieder einging. In den wiederaufgebauten Gebäuden befand sich auch die Wohnung des weltlichen Klosterschaffners, der nicht nur die Wirtschaft auf dem Klosterhof und in den umliegenden Gütern leitete, sondern auch das bedeutende Vermögen der Klosterschaffnerei zu verwalten hatte, das aus Höfen, Äckern, Weinbergen, Wiesen und Häusern in mehr als 30 Ortschaften der näheren und weiteren Umgebung bestand. Die Güter waren an Bauern verpachtet, die der Klosterschaffnerei dafür Geld, Gült- und Erbpachtzinsen zahlten. Außerdem gehörten zum Klosterhof noch 907 Morgen Wald. Der Klosterhof zu Höningen mit mehr als 300 Morgen Feld und Wiesen kam 1706 auch in Erbpacht. Im Jahre 1719 wurde die gräfliche Linie Leiningen- Westerburg-Neuleiningen Erbpächter, die den Hof zunächst durch einen Verwalter bewirtschaften ließ und 1738 in Unterpacht gab. Die gesamte Vermögensverwaltung erfolgte seit 1706 durch den Klosterschaffneer von Grünstadt aus. Die Einkünfte der Klosterschaffnerei finden seit 1729 für die in Grünstadt neu errichtete lateinische Schule Verwendung. Eine Änderung brachte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Herrschaft der Franzosen am Rhein. Zu Beginn des Jahres XII des republikanischen Kalenders (1803/04) überlies die französische Regierung neben anderen Gütern den Klosterhof zu Höningen unter dem Vorwand, dass er herrschaftlich sei, der Ehrenlegion. Im Jahre 1807 ließ die Schuldentilgungskasse den Hof öffentlich in Mainz versteigern. auch das übrige Vermögen der Klosterschaffnerei, das seitdem von der Verwaltungskommission des Schulfonds verwaltet wird, erfuhr durch die französische Gewaltherrschaft große Einbußen. Ferner gestattete ein französisches Gesetz, das auch unter bayrischer Herrschaft Geltung behielt, den Bauern, ihre Pachtgüter gegen Zahlung einer Ablösungssumme zu Eigentum zu erwerben. Dadurch verlor der Probgymnasialfonds Grünstadt im Laufe des 19. Jahrhunderts seine großen Besitzungen; die dafür erhaltenen Kapitalien schmolzen infolge der Inflation bis auf einen kleinen Betrag zusammen. Von dem großen Besitz sind dem Probgymnasialfonds nur noch die Schulgebäude in Grünstadt und der Schulwald bei Höningen geblieben. Der Wald hat eine Fläche von 158,6 Hektar. er liegt zu beiden Seiten des Kohltals und zieht sich vom Ausgang des Bachentals bis zu den weithin sichtbaren Baumgruppen des Leuchtenbergs. Aus dem in Privatbesitz übergegangenen Höninger Klosterhof entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts das Dorf Höningen, das heute als Erholungs- und Ausflugsort infolge seiner idyllischen Lage weithin bekannt ist. Es liegt 300 Meter hoch und ist von vielen bewaldeten Bergen mit Höhen bis zu 500 Metern eingeschlossen. Als stumme Zeugen seiner Zeiten sind heute noch erhalten geblieben das Hauptportal der Klosterkirche mit dem Stumpf des gotischen Turms der im Zuge des Restaurant-Neubaus neu aufgebaut wurde und als Treppenhaus mit Turmzimmer wieder Verwendung findet), der Westgiebel des Konvents, in dem sich der Eingang eines wohlerhaltenen Kellers befindet, daneben das überbaute Tor, neben und über dem die Schul- und Schaffnerei-Wohnungen untergebracht waren, die jedoch größtenteils verändert und verbaut sind, schließlich noch das Eingangstor und Reste der Klostermauer. Ebenso alt wie das Kloster ist die Kirche zu St. Jakob auf dem Friedhof. Sie ist die älteste Kirche in der ehemaligen Grafschaft Leiningen. Urkundlich wird sie schon in der Bulle des Papstes Innocenz IV. von 1245 genannt. Im Chor der Kirche ruhen neben mehreren Grafen und Gräfinnen auch der bei dem spanischen Überfall 1621 ermordete Schaffner des Klosters, Dietrich, als Opfer seiner Berufstreue. Sehenswürdigkeiten und Kultur Mit der Ruine des Klosters, der gleichfalls romanischen Jakobskirche, einer im Jahre 1900 erbauten Villa mit Fachwerkkniestock in der Straße An der Eiche sowie einem aus dem 14./15. Jahrhundert stammenden Bildstock in der Höninger Hauptstraße besitzt der Ort vier Kulturdenkmäler.
Höningen

Geschichte

Das Dorf Höningen in seiner aktuellen Form entwickelte sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts aus einem ursprünglichen Weiler. Keimzelle war im Mittelalter das namengebende Chorherrenstift St. Peter Höningen der Augustiner. Es wurde um 1120 vom leiningischen Grafen Emich II. († vor 1138) drei Kilometer südlich seiner Stammburg Leiningen gegründet. Die örtliche Jakobskirche ist nur wenig jünger als das Kloster. Dieses wurde 1569 im Zuge der Reformation aufgegeben. Nachdem die Gebäude des Klosters kurze Zeit später bei einem Feuer fast vollständig niedergebrannt waren, ließ Graf Philipp I. von Leiningen (1527–1597) sie teilweise wieder aufbauen, um darin eine Lateinschule einzurichten. Aus dieser ging später das heutige Leininger-Gymnasium in der 10 Kilometer entfernten Kleinstadt Grünstadt hervor.

Höningen - seine Geschichte und

Altertümer

Graf Emich 2. von Leiningen und seine Gemahlin Alberat hatten um 1120 in der Nähe ihrer Stammburg Altleiningen das Kloster Höningen gegründet, dass sie reich mit Gütern beschenkten. Dem "Nutzrecht" zufolge mussten die Grafen und ihre Dienerschaft in einer eigens dafür eingerichteten Klosterschänke bei allen häufigen Besuchen frei bewirtet werden. Im Laufe der Jahrhunderte erlangte das Kloster, das mit Augustiner-Chorherren besetzt war, besonders durch Schenkungen frommer Leute großen Reichtum. Die Einführung der Reformation in den Leininger Landen führte 1569 unter Graf Philipp I. zu Leiningen-Westerburg zur Auflösung des Klosters, dessen Verwaltung schon seit 1550 einem weltlichen Klosterschaffner übertragen worden war. Am 7.März 1569 verwandelte eine Feuersbrunst die Gebäulichkeiten des Klosters samt Klosterkirche in einen Aschehaufen. In den wiederaufgebauten Klostermauern eröffnete Graf Philipp I. 1573 eine lateinische Schule, die jedoch infolge der Wirrnisse des Dreißigjährigen Krieges 1626 wieder einging. In den wiederaufgebauten Gebäuden befand sich auch die Wohnung des weltlichen Klosterschaffners, der nicht nur die Wirtschaft auf dem Klosterhof und in den umliegenden Gütern leitete, sondern auch das bedeutende Vermögen der Klosterschaffnerei zu verwalten hatte, das aus Höfen, Äckern, Weinbergen, Wiesen und Häusern in mehr als 30 Ortschaften der näheren und weiteren Umgebung bestand. Die Güter waren an Bauern verpachtet, die der Klosterschaffnerei dafür Geld, Gült- und Erbpachtzinsen zahlten. Außerdem gehörten zum Klosterhof noch 907 Morgen Wald. Der Klosterhof zu Höningen mit mehr als 300 Morgen Feld und Wiesen kam 1706 auch in Erbpacht. Im Jahre 1719 wurde die gräfliche Linie Leiningen-Westerburg-Neuleiningen Erbpächter, die den Hof zunächst durch einen Verwalter bewirtschaften ließ und 1738 in Unterpacht gab. Die gesamte Vermögensverwaltung erfolgte seit 1706 durch den Klosterschaffneer von Grünstadt aus. Die Einkünfte der Klosterschaffnerei finden seit 1729 für die in Grünstadt neu errichtete lateinische Schule Verwendung. Eine Änderung brachte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Herrschaft der Franzosen am Rhein. Zu Beginn des Jahres XII des republikanischen Kalenders (1803/04) überlies die französische Regierung neben anderen Gütern den Klosterhof zu Höningen unter dem Vorwand, dass er herrschaftlich sei, der Ehrenlegion. Im Jahre 1807 ließ die Schuldentilgungskasse den Hof öffentlich in Mainz versteigern. auch das übrige Vermögen der Klosterschaffnerei, das seitdem von der Verwaltungskommission des Schulfonds verwaltet wird, erfuhr durch die französische Gewaltherrschaft große Einbußen. Ferner gestattete ein französisches Gesetz, das auch unter bayrischer Herrschaft Geltung behielt, den Bauern, ihre Pachtgüter gegen Zahlung einer Ablösungssumme zu Eigentum zu erwerben. Dadurch verlor der Probgymnasialfonds Grünstadt im Laufe des 19. Jahrhunderts seine großen Besitzungen; die dafür erhaltenen Kapitalien schmolzen infolge der Inflation bis auf einen kleinen Betrag zusammen. Von dem großen Besitz sind dem Probgymnasialfonds nur noch die Schulgebäude in Grünstadt und der Schulwald bei Höningen geblieben. Der Wald hat eine Fläche von 158,6 Hektar. er liegt zu beiden Seiten des Kohltals und zieht sich vom Ausgang des Bachentals bis zu den weithin sichtbaren Baumgruppen des Leuchtenbergs. Aus dem in Privatbesitz übergegangenen Höninger Klosterhof entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts das Dorf Höningen, das heute als Erholungs- und Ausflugsort infolge seiner idyllischen Lage weithin bekannt ist. Es liegt 300 Meter hoch und ist von vielen bewaldeten Bergen mit Höhen bis zu 500 Metern eingeschlossen. Als stumme Zeugen seiner Zeiten sind heute noch erhalten geblieben das Hauptportal der Klosterkirche mit dem Stumpf des gotischen Turms der im Zuge des Restaurant-Neubaus neu aufgebaut wurde und als Treppenhaus mit Turmzimmer wieder Verwendung findet), der Westgiebel des Konvents, in dem sich der Eingang eines wohlerhaltenen Kellers befindet, daneben das überbaute Tor, neben und über dem die Schul- und Schaffnerei-Wohnungen untergebracht waren, die jedoch größtenteils verändert und verbaut sind, schließlich noch das Eingangstor und Reste der Klostermauer. Ebenso alt wie das Kloster ist die Kirche zu St. Jakob auf dem Friedhof. Sie ist die älteste Kirche in der ehemaligen Grafschaft Leiningen. Urkundlich wird sie schon in der Bulle des Papstes Innocenz IV. von 1245 genannt. Im Chor der Kirche ruhen neben mehreren Grafen und Gräfinnen auch der bei dem spanischen Überfall 1621 ermordete Schaffner des Klosters, Dietrich, als Opfer seiner Berufstreue. Sehenswürdigkeiten und Kultur Mit der Ruine des Klosters, der gleichfalls romanischen Jakobskirche, einer im Jahre 1900 erbauten Villa mit Fachwerkkniestock in der Straße An der Eiche sowie einem aus dem 14./15. Jahrhundert stammenden Bildstock in der Höninger Hauptstraße besitzt der Ort vier Kulturdenkmäler.
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